Dieser Text wurde uns von Lorenzo zur VerfĂŒgung gestellt.
Damit sich ein ausgereifter Seegang auf offener See entwickeln kann, mĂŒssen mehrere Faktoren ineinander greifen:
Um einen ausgereiften Seegang entsprechend einer bestimmten WindstÀrke entstehen zu lassen, gilt:
Die gröĂten Wellen sind in sturmreichen Gegenden mit entsprechendem Windfetch zu erwarten, z.âŻB. Nordatlantik und SĂŒdpazifik, da hier die sturmreichen WestwindgĂŒrtel der Erde vorherrschen.
Bevor sich ein Swell ausbildet, wirkt zunÀchst der Wind auf die WasseroberflÀche ein. Vorher durchlebt der Ozean mehrere Stadien:
Die Steilheit der Wellen ist durch das VerhÀltnis Höhe zu WellenlÀnge begrenzt, typischerweise 1:7.
Die Reibung zwischen Luft und Wasser erzeugt an der Grenzschicht eine wellenförmige Ausgleichsströmung, die sich bald sinusförmig darstellt. Wasserteilchen bewegen sich in kreisförmigen Orbitalbahnen, deren Durchmesser zur Tiefe hin abnimmt. Bei einer Tiefe von œ WellenlĂ€nge ist die Wellenbewegung kaum noch spĂŒrbar.
Windwellen bestehen auch nach Abflauen des Windes weiter und können sich als Bewegungsimpulse (Swell) vom Sturmgebiet entfernen, wobei sie sich nur allmÀhlich abschwÀchen.
Nachdem ein Swell entstanden ist, breitet er sich ĂŒber den Ozean aus. Je weiter entfernt vom Ursprung, desto mehr streut er sich. Die doppelte Ausbreitungsdistanz reduziert die Wellenhöhe um ein Drittel. Die Wellen ordnen sich durch Radialdispersion: kĂŒrzere, langsamere Wellen werden von den lĂ€ngeren, schnelleren ĂŒberholt, wodurch saubere DĂŒnungslinien entstehen.
Die Corioliskraft bewirkt eine Ablenkung der Wellen: auf der Nordhalbkugel nach rechts, auf der SĂŒdhalbkugel nach links.
Beim AnnĂ€hern an die KĂŒste kommt der Swell in Kontakt mit dem Boden und verlangsamt sich, wobei die Energie gröĂtenteils erhalten bleibt und die Wellenhöhe zunimmt. Dies geschieht ab einer Wassertiefe von ca. œ der WellenlĂ€nge. Die Periode bleibt dabei konstant. Dieser Prozess wird shoaling genannt.
Bei unterschiedlicher Wassertiefe erfolgt die Wellenrefraktion:
Wellen brechen, wenn der untere Teil so stark verlangsamt wird, dass der obere Teil darĂŒber kippt. Kritische Wassertiefe: 1,3 * Wellenhöhe. Einflussfaktoren: Windrichtung (Onshore/Offshore), Swell-Typ und Untergrundneigung.
Wichtige Unterwasserstrukturen fĂŒr Surfer:
Die Kombination aller Faktoren â SwellgröĂe, Windrichtung, Untergrundtopographie â bestimmt, wo und wie die Wellen brechen.